Was passiert, wenn der Östrogenspiegel zu hoch wird?
Viele wissen nicht, dass ein dauerhaft erhöhter Östrogenspiegel andere Hormone aus dem Gleichgewicht bringen kann – mit spürbaren Auswirkungen auf Körpergewicht, Energie, Stimmung und Fettverbrennung.
Wir haben bereits über Hormone wie Insulin und Cortisol gesprochen, die Fettaufbau fördern, sowie über Wachstumshormone wie GH und IGF, die vor allem nachts ausgeschüttet werden und für Fettabbau sorgen.
Doch damit der Körper dauerhaft in der Lage ist, Fett zu reduzieren, müssen alle Hormone zusammenspielen – und einer der unterschätzten Störfaktoren ist zu viel Östrogen.
Denn ein Übermaß an Östrogen beeinflusst Testosteron, Wachstumshormon, Schilddrüsenfunktion und Progesteron negativ – und das bei Frauen wie Männern.
Die Folge: mehr Körperfett, geringere Muskelmasse, schlechtere Stimmung, langsamere Regeneration, weniger Energie.
Werfen wir einen Blick darauf, wie das alles zusammenhängt – und was man dagegen tun kann.
Die Rolle von Östrogen, Progesteron, Testosteron und Schilddrüse
Östrogen ist ein Sammelbegriff für drei verwandte Hormone, die vor allem weibliche Merkmale und Funktionen regulieren – aber auch im männlichen Körper vorkommen.
Östrogene fördern u. a. die Entwicklung des Fortpflanzungssystems, unterstützen kognitive Leistung, den Knochenaufbau, das Herz-Kreislauf-System und zahlreiche weitere Prozesse.
Gleichzeitig begünstigen sie aber auch Fetteinlagerung und steigern die Ausschüttung von Insulin und Cortisol – zwei Hormonen, die bei dauerhaft erhöhten Werten den Muskelaufbau hemmen und Fettansammlungen fördern.
Progesteron, vor allem bekannt als Hormon aus dem weiblichen Zyklus, ist nicht nur für die Fruchtbarkeit essenziell, sondern wirkt auch beruhigend, fettverbrennend und ist eine Vorstufe von Testosteron – für Männer wie Frauen.
Fehlt Progesteron, sinkt automatisch der Testosteronspiegel. Gleichzeitig steigt der Östrogenspiegel – und der Teufelskreis beginnt.
Testosteron wiederum ist nicht nur für Muskelaufbau und Fettverbrennung entscheidend, sondern auch für Knochendichte, Libido, Stimmung und Körperzusammensetzung.
Während Östrogen für weiche, runde Formen sorgt, verleiht Testosteron dem Körper definierte Konturen.
Die Schilddrüse steuert den gesamten Energiestoffwechsel. Ihre Hormone kontrollieren, wie schnell Zucker und Fett verbrannt werden und beeinflussen direkt, wie viel Energie uns zur Verfügung steht.
Schilddrüsenhormone entstehen u. a. aus Jod und der Aminosäure Tyrosin – fehlen diese, sinkt die Stoffwechselrate.
Was passiert bei zu viel Östrogen?
Jedes der genannten Hormone erfüllt lebenswichtige Aufgaben. Doch sobald das Gleichgewicht kippt – z. B. durch dauerhaft zu hohe Östrogenwerte – kann der Körper viele dieser Funktionen nicht mehr korrekt ausführen.
Die Folgen sind vielschichtig: Fettabbau wird blockiert, Muskelmasse schwindet, Stimmung und Regeneration verschlechtern sich.
Besonders kritisch ist dabei das Wechselspiel zwischen Östrogen und Progesteron. Denn:
Steigt der Östrogenspiegel, sinkt Progesteron – und umgekehrt. Beide Hormone müssen im Gleichgewicht sein.
Bei Frauen kann es durch Östrogendominanz zu PMS-Symptomen, Wassereinlagerungen (bis zu 2–3 kg), Stimmungstiefs und Zyklusstörungen kommen.
Bleibt der Östrogenspiegel dauerhaft hoch, halten sich diese Beschwerden – auch außerhalb der Periode.
Bei Männern und Frauen wirkt sich ein Mangel an Progesteron direkt auf die Produktion von Testosteron aus.
Gleichzeitig wirken Östrogen, Insulin und Cortisol gegenseitig verstärkend – sie treiben sich quasi gegenseitig an.
Besonders kritisch: Der Körper wandelt Progesteron in Cortisol um, wenn der Stresshormonspiegel steigt – dabei geht wertvolles fettverbrennendes Progesteron verloren.
Das hat weitere Folgen:
Wenn Cortisol steigt, sinkt Testosteron. Und Cortisol steigt durch… Zucker.
Hohe Zuckerzufuhr → hoher Insulinspiegel → erhöhter Cortisolspiegel → weniger Progesteron → weniger Testosteron → mehr Östrogen → mehr Fett → mehr Heißhunger → wieder mehr Zucker…
Ein biologisches Hamsterrad.
Bei Männern kann sich dieser Zustand z. B. in Gynäkomastie (Vergrößerung des Brustgewebes) äußern – ein Zustand, der sich selbst nach Fettabbau nur schwer zurückbildet.
Aromatase: Wenn Fettgewebe Östrogen erzeugt
Fettzellen speichern nicht nur Östrogen – sie bilden es auch selbst.
Der Schlüssel dazu ist das Enzym Aromatase, das in Fettgewebe produziert wird.
Aromatase kann Testosteron in Östrogen umwandeln – und je mehr Körperfett vorhanden ist, desto mehr Aromatase wird gebildet.
Das führt zu noch mehr Östrogen, was wiederum zu noch mehr Fettansammlung führt. Ein sich selbst verstärkender Prozess.
Zudem beeinflusst Östrogen die Bauchspeicheldrüse, die bei erhöhtem Östrogenspiegel noch mehr Insulin produziert – was die Fetteinlagerung weiter verstärkt.
Auch hier spielt Zucker eine zentrale Rolle: Er treibt sowohl Insulin als auch Cortisol in die Höhe – was letztlich den Östrogenspiegel weiter steigen lässt.
Wie hoher Östrogenspiegel die Schilddrüse lahmlegt
Die Schilddrüse – unser Stoffwechselmotor – benötigt Aminosäuren und Jod, um Hormone zu produzieren.
Doch bei Östrogendominanz passiert Folgendes:
Östrogen blockiert die Zellrezeptoren, an die Schilddrüsenhormone andocken. Der Körper hat zwar Hormone, kann sie aber nicht nutzen.
Gleichzeitig steigert Östrogen die Produktion von TBG (Thyroxin-Bindungsglobulin) in der Leber – einem Eiweiß, das Schilddrüsenhormone im Blut „wegfängt“, bevor sie wirken können.
Die Folgen: Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsprobleme, Haarausfall, Libidoverlust, Gewichtszunahme.
Gleichzeitig kann der Körper weniger Östrogen abbauen – weil er dafür funktionierende Schilddrüsenhormone braucht.
Und so dreht sich der Kreislauf weiter:
Mehr Östrogen → weniger Progesteron, weniger Testosteron, weniger Schilddrüse → mehr Cortisol, mehr Insulin, mehr Fett → noch mehr Östrogen…
Willkommen in der Östrogendominanz.
Was hilft? Progesteron – und gezielte Maßnahmen
Progesteron ist der Gegenspieler von Östrogen.
Es senkt den Blutzucker, reduziert Insulin- und Cortisolwerte und unterstützt die Schilddrüse.
Während Östrogen TBG erhöht (und damit Schilddrüsenhormone blockiert), senkt Progesteron dieses Eiweiß – sodass die Schilddrüsenhormone wieder wirksam werden können.
Das steigert die Fettverbrennung, senkt Stress – und macht den Weg frei für Testosteronbildung.
Progesteron wirkt stimmungsaufhellend, schlaffördernd und entzündungshemmend – das genaue Gegenteil von zu viel Östrogen.
Was kannst du tun?
1. Aminosäuren statt „irgendwelchem“ Protein
Der Körper braucht hochwertige Aminosäuren, um überhaupt Hormone wie Progesteron, Testosteron oder Schilddrüsenhormone bilden zu können.
Produkte wie Daminoc liefern genau die essenziellen Aminosäuren, die dafür notwendig sind – und das ohne Kalorienüberschuss durch unnötige Proteine.
2. Zucker reduzieren – besonders industriell verarbeiteten
Vermeide Haushaltszucker, Süßgetränke und Weißmehlprodukte. Sie sind die Haupttreiber für Insulin- und Cortisolprobleme.
3. Ballaststoffe erhöhen
Sie unterstützen die Entgiftung von überschüssigem Östrogen über den Darm und stabilisieren den Blutzucker.
4. Magnesium ergänzen
Magnesium wirkt beruhigend, senkt Cortisol und verbessert den Schlaf – ist aber in unserer heutigen Ernährung oft kaum noch enthalten.
5. Vitamin B6 nutzen
B6 kann helfen, Östrogenspiegel im Blut zu senken.
6. Jod und Tyrosin zuführen
Beides wird für die Schilddrüsenhormonproduktion benötigt. Daminoc enthält die passenden Aminosäuren, die diesen Prozess unterstützen.
Ich hoffe, dieser Überblick hilft dir dabei, die Zusammenhänge besser zu verstehen – und gezielt etwas für deine hormonelle Balance zu tun.
